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«As a Service», Datenschutz und Ausblick

CW.jpgCW: Welche Bedeutung hat das «as a Service»-Liefermodell für Avaya?

Odermatt: Eine grosse Bedeutung. Avaya macht 85 Prozent der Umsätze mit Services und Software. Eines unserer Alleinstellungsmerkmale allerdings ist die Kombination von Services und Software mit der eigenen Hardware. Sie hat uns in der Krise auch geholfen, denn wir hatten so gut wie keine Lieferengpässe. Unsere Kunden schätzen die Verfügbarkeit der Telefone für ihre Angestellten im Home Office. Zu Beginn des Lockdowns gab es einige Unternehmen, die in den «Panik»-Modus verfallen sind und fast wahllos Lösungen für das Remote-Arbeiten angeschafft haben. Als sich die Situation stabilisiert hatte – und das adäquat ausgestattete Home Office das neue Normal wurde – sind die Firmen in den Change-Modus gewechselt. Vielenorts wird heute über die Auswirkungen der Krisenzeit auf die Arbeitswelt von morgen nachgedacht. In den diversen und meistens variablen Szenarien spielt das «as a Service»-Liefermodell eine zentrale Rolle. Denn Kunden müssen sich nicht mehr festlegen und teure Infrastruktur anschaffen. Die benötigten Leistungen können «as a Service» bezogen werden, je nach Bedarf in einem Remote-Setting oder in den traditionellen Büros. Der Trend zu «as a Service» zeichnet sich neu ab – unabhängig von Branche und Firmengrösse.

“Der Trend zu ‚as a Service‘ zeichnet sich neu unabhängig von Branche und Firmengrösse ab„

CW: Wenn der Kunde aus Compliance- oder Datenschutzgründen auf dem Rechenzentrumsstandort Schweiz besteht: Können Sie ihn dann bedienen?

Odermatt: In der Private Cloud oder im Hosting-Modell gibt es selbstverständlich Optionen in der Schweiz. Unsere Cloud-Lösungen hosten wir momentan in einem Rechenzentrum in Frankfurt. Die «Spaces»-Applikation läuft in Google-Rechenzentren. Der Plan von Avaya ist, eigene Rechenzentrumsdienstleistungen anzubieten. Bis dieser Plan umgesetzt ist, beliefern wir die Kunden aus Data Centern von Partnern, die unsere Standards an Datenschutz und Sicherheit erfüllen. Da es diese Anlagen bereits gibt, haben wir keinen Grund, die Kunden warten zu lassen.

CW: Welche Pläne hat Avaya für die nähere Zukunft?

Odermatt: Wir wollen uns weiterhin stark um die Bestandskunden kümmern. Sie bilden die Grundlage für unser Geschäft, was uns verpflichtet, an ihrer Seite zu stehen und uns kontinuierlich weiterzuentwickeln – sei es mit Innovationen oder auch mit zukunftsorientierten Lösungen. Weiterhin haben wir uns zum Ziel gesetzt, im Enterprise-Geschäft zu wachsen. Wir wollen uns neu positionieren und so Kunden zurückgewinnen sowie Neukunden mit unseren Angeboten ansprechen. Die Hospitality-Sparte – wie wir sie nennen – bietet mit grossen Hotelketten und Spitälern noch einiges Potenzial. Andere Konzerne, die sich vor drei bis fünf Jahren für einen Marktbegleiter entschieden haben, möchten wir angesichts der regelmässig anstehenden Renovationsvorhaben wieder von Avaya überzeugen. Drittens soll das «as a Service»-Modell im Schweizer Markt positioniert werden. Dafür laufen derzeit die Vorbereitungen zur Markteinführung.

CW: Welche (neue) Funktion in einer Avaya-Lösung hat Sie persönlich am stärksten beeindruckt?

Odermatt: Eine Funktion in der Videokonferenzlösung «Avaya Spaces» – die automatische Transkription von Wortbeiträgen (Speech to Text). Sie erleichtert das Protokollieren immens, was sonst immer eine zeitaufwendige Aufgabe war. Die Technologie basiert auf einer Kooperation mit Nvidia, bei der künstliche Intelligenz für diverse Anwendungen genutzt wird. Transkription ist ein Feature, das automatische Ausblenden von Hintergrundgeräuschen (beispielsweise im Home Office) ein anderes, das Überlagern von zwei Videobildern – dem Sprecher und seiner Präsentationsfolien – ein drittes.

CW: Wenn Sie die Transkription ansprechen, muss ich nach der Erkennung von Schweizerdeutsch fragen.

Odermatt: Zum Start wird Schweizerdeutsch sicherlich nicht zu den unterstützten Sprachen gehören. Wenn ich aber zurückblicke auf die bemerkenswert schnelle Entwicklung von «Spaces» nur schon im vergangenen Jahr, wird die Implementierung nicht lange auf sich warten lassen. Die Firma Spitch, der dieses Feature anbietet, ist ein Partner von Avaya, der die schwizerdütsche Herausforderung gerne annimmt. Die Funktion wird aber erst dann freigegeben, wenn sie unsere hohen Qualitätsmassstäbe erfüllt.